| |
Sie können nicht mehr abstimmen
23
2
Viel Platz für Fahrradmitnahme

Kommentare

Die Fahrradmitnahme in Regionalzügen ist derzeit sehr problematisch und sollte unbedingt verbessert werden. In den Mehrzweckbereichen kommt es immer zu Konflikten zwischen den theoretisch vorgesehenen Hauptnutzern (Rollstuhlfahrer, Kinderwagenbenutzer, Radfahrer, Reisende mit Schrankkoffer) und anderen Fahrgästen, die aus unerfindlichen Gründen meinen, unbedingt auf Klappsitzen sitzen zu müssen, obwohl es noch reichlich freie "normale" Sitzplätze gibt. Diese "Herumsitzer" im Mehrzweckbereich sorgen dafür, dass man die Flächen nicht vernünftig nutzen kann und Fahrräder kaum untergebracht werden können. Auf höfliche Bitten, sich platzsparender hinzusetzen, reagieren solche Fahrgäste erfahrungsgemäß höchst allergisch. Schriftliche Appelle (Aufkleber zur vorgesehenen Nutzung dieser Mehrzweckräume) bringen offensichtlich nichts und das Zugpersonal kommt schon gar nicht auf die Idee, hier mal die Leute auf die normalen Sitzplätze zu verweisen. Lieber tanzen die Zubs den Fahrrad-Limbo um die (notgedrungen) chaotisch abgestellen Räder und Kinderwagen herum. So wird unnötig Platz verschenkt und die unterschiedlichen Nutzergruppen der Mehrzweckbereiche gegeneinander aufgebracht.

Schwierig ist natürlich die Frage, wie eine Zugausstattung aussehen könnte, die dieses Problem behebt. Die beste Idee, die ich dazu bislang gehört habe, wäre eine Vorrichtung, bei der die Klappsitze zumindest auf einer Seite des Mehrzweckbereichs außerhalb der Hauptverkehrszeiten in der hochgeklappten Position arretiert werden, so dass dort ausschließlich sperrige Gegenstände (eben Rollstühle, Kinderwagen, Fahrräder, etc.) abgestellt werden können, aber sich dort niemand mehr "aus Versehen" hinsetzen kann und so die Abstellmöglichkeiten durch Wahl des maximal ungünstig Sitzplatzes blockieren kann.

Zur Hauptverkehrszeit will man diese Bereiche sicherlich als zusätzliche Sitzmöglichkeit nutzen, weil wirklich jeder Platz belegt ist, aber außerhalb dieser Zeiten ist das i.A. nicht nötig. Wichtig wäre aber, dass die o.g. Arretierung _automatisch_ und zeitgesteuert arbeitet. Ich stelle mir das so vor, dass ein noch belegter Sitz nach dem Überschreiten der Zeitgrenze (z.B. werktags morgens nach 9 Uhr), nachdem der Fahrgast aufgestanden ist und der Sitz automatisch hochgeklappt ist (das ist ja heute schon so) in eben dieser hochgeklappten Position verharrt und bis zum nächsten Tag nicht mehr heruntergeklappt werden kann. Der Platz kann ab dann also nur zum Abstellen von Gegenständen genutzt werden. Wichtig ist dabei aber die Automatik. Wenn das Zugpersonal die Klappsitze mit einem Schlüssel sperren und freigeben müsste, kann man es schon vergessen: dann würden die wieder nichts für Radfahrer tun, weil garantiert irgendein Depp ankommt und sich beschwert, dass die Klappsitze nicht heruntergeklappt werden können, und dann stehen die Zubs zumindest im übertragenen Sinn "zwischen allen Stühlen". Die Reaktion, den Weg des geringsten Widerstands zu wählen, und sich jeden dorthin setzen zu lassen, wo er will, ist bei den Zubs dann verständlich. Daher braucht man sinngemäß eine Lösung, wie man es aus Banken in Bezug auf Raubüberfälle kennt: "Unser Personal hat keine Einflussmöglichkeit auf die Öffnungszeiten des Tresors". Alles andere wird nicht funktionieren.

Hallo,
die Idee mit den abschließbaren Klappsitzen hört sich auf den ersten Blick gut an, doch nach welchen Kriterien so auf- und abgeschlossen werden? Ich würde da die komplette Entfernung der Klappsitze bevorzugen.